Entwicklung Hong Kongs bis zum 2. Weltkrieg

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Hongkong eine kleine unbedeutende Fischergemeinde am Südzipfel Chinas und ein Unterschlupf für Piraten und Schmuggler.
Mit dem Vordringen der westlichen Mächte nach China nutzte Großbritannien die Insel zunächst als Marinestützpunkt.
Die Weigerung des chinesischen Kaisers, das Land dem Handel mit ausländischen Firmen zu öffnen und seine Entschlossenheit die massive Einfuhr von Opium zu unterbinden, führte nach einer Reihe von Drohungen zu den beiden Opiumkriegen (1840-1842 und 1856 – 1858).
Im Zuge des ‚Friedens von Nanjing‘, der den ersten Opiumkrieg beendete, musste China die Insel Hongkong an die Briten abtreten. Nach Beendigung der zweiten Krise, kamen die Halbinsel Kowloon und die Stonecutters-Insel dazu.
1898 schließlich pachteten die Briten die New Territories, Hongkongs Hinterland, für einen Zeitraum von 99 Jahren.
Hongkong wurde in den folgenden Jahren das Ziel vieler chinesischer Emigranten und erblühte zusehends, vor allem durch den Handel mit chinesischen Kommunen in Übersee.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges erschütterte die Wirtschaft Hongkongs, die bereits durch den japanisch-chinesischen Konflikt in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Im Jahr 1941 mussten sich die britischen Verteidiger den angreifenden Japanern ergeben und es begann eine über dreijährige Besetzung Hongkongs, in deren Verlauf das wirtschaftliche und soziale Leben nahezu zum Erliegen kam. Kurz nach der Kapitulation Japans im August 1945 kehrten die Briten. Die koloniale Regierung war 1946 bereits wieder im Amt.

Hongkong nach dem 2. Weltkrieg

Nach jahrelanger japanischer Herrschaft sah sich die Stadt plötzlich überschwemmt von Millionen Flüchtlingen des chinesischen Bürgerkrieges (1945 – 1949).
Das internationale Handelsembargo gegen China entzog Hongkong im Gefolge des Koreakrieges (1950-52) sodann auch noch die Basis seiner gesamten wirtschaftlichen Existenz, nämlich der Zwischenhandelsplatz für Chinas Aussenwirtschaft zu sein.
Doch in den darauf folgenden zwei Jahrzehnten besserte sich die Situation stetig.
Aufgrund des großen Potentials an billigen Arbeitskräften und der liberalen Wirtschaftspolitik der Briten wurde Hongkong zu einer der produktivsten Regionen Asiens.
Das Wirtschaftswachstum hielt unverändert an, Hongkong etablierte sich als einer der Tigerstaaten Asiens.

Die Übergabe an China

Mit der Übergabe Hongkongs unter die Souveränität der Volksrepublik China gingen über 150 Jahre Kolonialgeschichte zu Ende.
Wie in der von Großbritannien und China 1984 unterzeichneten ‚Gemeinsamen Erklärung zur Hongkong-Frage‘ festgelegt, wurde Hongkong am 1. Juli 1997 Special Administrative Region Chinas.
Die ‚Gemeinsame Erklärung‘ ist ein rechtsverbindliches internationales Abkommen und wurde im Juni 1985 bei den Vereinten Nationen registriert.
Nach dem Prinzip ‚ein Land – zwei Systeme‘ soll Hongkong sein geltendes Wirtschafts- und Sozialsystem mindestens 50 Jahre lang unverändert beibehalten und der Standort soll einen hohen Grad an Autonomie genießen.
Das ‚Basic Law‘, das Grundgesetz Hongkongs, stellt den verfassungsrechtlichen Rahmen sicher.
Erster Regierungschef der Sonderverwaltungsregion von 1997 bis 2005 war der Reeder Tung Cheehwa, sein Nachfolger ist Donald Tsang.